Was ist ein Datenleck?

Was ist ein Datenleck

In unserer digitalisierten Welt sind Daten das neue Gold. Überall hinterlassen wir Spuren: beim Online-Shopping, in sozialen Netzwerken oder einfach nur beim Surfen im Internet. Aber was passiert, wenn diese sensiblen Informationen in die falschen Hände geraten? Genau dann sprechen wir von einem Datenleck. Datenlecks können jeden von uns betreffen und haben oft schwerwiegende Folgen.

Ein Datenleck ist ein Sicherheitsvorfall, bei dem vertrauliche Informationen ungewollt offengelegt, gestohlen oder zugänglich gemacht werden. Dies kann durch Hackerangriffe, unsachgemäße Handhabung von Daten oder Sicherheitslücken bei Unternehmen geschehen. Die Folge? – Deine Daten werden im Darknet an den Höchstbietenden verkauft.

Menschliches Versagen

Technologie ist nie vollkommen sicher. Sicherheitslücken in Software und Systemen können von Hackern ausgenutzt werden, um an Daten zu gelangen. Wenn Unternehmen oder Privatpersonen ihre Software nicht regelmäßig aktualisieren, können bekannte Schwachstellen offen bleiben. Auch unzureichende Verschlüsselung oder Fehlkonfigurationen von Servern öffnen Angreifern Tür und Tor. Es gibt deswegen jährlich Hunderte von solchen Datenlecks, bei denen private Informationen wie E-Mails, Telefonnummern, Adressen usw. von Tausenden von Menschen veröffentlicht werden.

Oft sind es einfache Fehler, die zu großen Problemen führen. Phishing und Social Engineering sind Techniken, bei denen Angreifer versuchen, durch Täuschung an sensible Informationen zu gelangen. Meistens sind die Ziele hier Unternehmen. Wenn ein Mitarbeiter zum Beispiel auf einen gefälschten Link klickt oder die Zugangsdaten auf einer unsicheren Website eingibt, kann das zu einem Datenleck führen. Und so sind persönliche Daten frei im Internet, nur weil eine andere Person nicht aufgepasst hat.

Hier wird dann vielen Menschen klar: Anstatt sich auf Drittparteien zu verlassen, um deine Daten, Privatsphäre und Sicherheit zu schützen, solltest du selbst dies in die Hand nehmen, um keine negativen Folgen eines Datenlecks zu spüren.

Folgen eines Datenlecks

Die Auswirkungen eines Datenlecks können vielfältig sein und sollten vermieden werden.

  • Verlust der Privatsphäre: Persönliche Daten wie Adressen, Telefonnummern oder sogar medizinische Informationen werden öffentlich, und somit weiß das ganze Darknet etwas über dich.
  • Finanzieller Schaden: Mit Zugang zu Kontodaten oder Kreditkarteninformationen können Betrüger finanzielle Transaktionen durchführen.
  • Identitätsdiebstahl: Angreifer können deine Identität verwenden, um Verträge abzuschließen oder Straftaten zu begehen.
  • Sicherheitsrisiko: Auch deine physische Sicherheit schadet darunter. Was passiert, wenn bekannt wird, dass du eine Menge Bitcoin hast und damit auch deine Adresse und dein Bild veröffentlicht werden?

Bekannte Beispiele für Datenlecks

In den letzten Jahren gab es einige große und sehr besorgniserregende Datenlecks:

  • Facebook (2018): Daten von über 50 Millionen Nutzern wurden durch Dritte gesammelt und missbraucht. Dies führte zu einer Menge Phishing-Attacken und auch einem großen finanziellen Schaden.
  • Equifax (2017): Eine der größten Kreditagenturen der USA verlor die Daten von rund 147 Millionen Menschen, darunter Sozialversicherungsnummern und Kreditkartendaten. Dies führte bei Millionen von Menschen zu Identitätsdiebstahl und finanziellem Betrug.
  • Yahoo (2013-2014): Über 3 Milliarden Benutzerkonten waren betroffen, was es zum größten bekannten Datenleck macht. Die Nutzer sahen sich mit einem massiven Sicherheitsrisiko konfrontiert, da ihre privaten Informationen für kriminelle Zwecke genutzt wurden.
  • Ashley Madison (2015): er Hack auf die Dating-Website Ashley Madison veröffentlichte die Daten von über 32 Millionen Nutzern. Da die Plattform auf außereheliche Affären spezialisiert war, hatte dieser Leak verheerende persönliche Folgen für viele Betroffene, einschließlich öffentlicher Bloßstellungen und zwischenmenschlicher Konflikte.
  • Ledger (2020): Das Unternehmen, das Hardware-Wallets für Kryptowährungen anbietet, hatte ein Datenleck, und hat die persönlichen Informationen von etwa 272.000 Kunden verloren. Diese Informationen wurden später online veröffentlicht, was zu Identitätsdiebstahl und Bedrohungen der physischen Sicherheit durch Erpressung führte.

Bin ich betroffen?

Es ist nicht immer sofort klar, ob deine Daten Teil eines Lecks sind. Dazu kommt, dass Unternehmen alles tun, um zu verhindern, dass ein Datenleck öffentlich wird. Hier sind einige Hinweise:

  • Unbekannte Aktivitäten: Unerklärliche Abbuchungen auf deinem Konto oder Logins von unbekannten Geräten.
  • Benachrichtigungen: Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, Betroffene zu informieren (auch wenn sie das oft nachhinten verschieben oder umgehen). Achte auf E-Mails oder Briefe.
  • Online-Tools: Websites wie „Have I Been Pwned“ ermöglichen es dir, zu prüfen, ob deine E-Mail-Adresse oder andere perönliche Daten in bekannten Lecks auftauchen. Eine kurze Suche kann hier hilfreich sein.

Regelmäßige Überprüfungen können dir helfen, Datenlecks zu erkennen und so auf die Bedrohungen schnell zu reagieren.

Schutzmaßnahmen gegen Datenlecks

Auch wenn du nicht kontrollieren kannst, ob Unternehmen sicher mit deinen Daten umgehen, gibt es Schritte, die du unternehmen kannst:

  • Keine Daten preisgeben: Anstatt jedem Unternehmen alle deine Daten zu geben, frage dich, ob diese die wirklich brauchen. Braucht Facebook deine private Adresse? Die Antwort ist nein.
  • Aliase: Auch wenn eine Angabe verpflichtend ist, kannst du ein Pseudonym, eine andere Adresse oder eine falsche Telefonnummer angeben. So kommen bei einem Datenleck nicht deine echten Informationen heraus.
  • Auswahl der richtigen Dienstleister: Bei der Auswahl von Programmen oder Dienstleistungen kannst du auf Unternehmen setzen, die auf einer Zero-Knowledge-Idee basieren und Open-Source sind. Wenn die Unternehmen nicht einmal auf deine Daten zugreifen können, bist du bei Lecks auch sicher.

Dadurch, dass du Unternehmen keine Angriffsfläche bietest, kannst du dich vor Datenlecks schützen und deine Daten bleiben sicher.


Datenlecks sind ein ernstes Problem in unserer digitalen Gesellschaft. Doch indem wir Unternehmen nicht zu viel vertrauen und Vorsichtsmaßnahmen treffen, können wir das Risiko reduzieren. Bleib aufmerksam, hinterfrage ungewöhnliche Aktivitäten und schütze deine Daten so gut es geht. Auch wenn du einem Unternehmen vertraust, dass es deine Daten nicht missbraucht, solltest du immer auch über potenzielle Datenlecks nachdenken.


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