
Jeder hat unterschiedliche Anforderungen an die Programme, die auf dem Computer oder Handy genutzt werden. Daher ist es wichtiger, die Auswahlkriterien für Privacy zu verstehen, die ein Programm erfüllen sollte, um Privatsphäre und Sicherheit zu gewährleisten.
Grundsätzlich sollten wir, wenn möglich, auf die Installation von Apps verzichten, wenn eine Webseite die gewünschten Funktionen bietet. Der nächste Artikel in dieser Reihe ist auch gleich die Einrichtung eines sicheren und privaten Browsers, um Tracking und Datensammlung durch Unternehmen zu minimieren. Wenn jedoch eine Anwendung heruntergeladen wird, erhält dieses Programm umfangreiche Rechte und Zugriff auf zahlreiche Daten. Daher sollten wir die Webseite bevorzugen, wenn diese die gleichen Funktionen bietet. Zum Beispiel gibt es keinen offensichtlichen Vorteil, Spotify als App zu nutzen, wenn es auch über den Browser funktioniert.
Was macht ein gutes Programm aus?
Welche Kriterien sind bei der Auswahl eines Programms wichtig, um sicherzustellen, dass es deine Privacy respektiert?
- Open Source: Der Quellcode sollte öffentlich zugänglich sein. Dies ist vermutlich das wichtigste Kriterium, da viele Menschen den Code auf Schwachstellen und versteckte Tracking-Software überprüfen können. Auch wenn du selbst den Code nicht verstehst, sorgt die Gemeinschaft für die notwendige Kontrolle.
- Kürzliche Überprüfung des Codes: Eine unabhängige, qualifizierte Instanz hat den Code in den letzten Jahren ausführlich überprüft und analysiert.
- Unternehmen: Wer steckt hinter dem Produkt, und welche Philosophie verfolgt das Unternehmen? Handelt es sich um Google, dessen Hauptgeschäft die Datensammlung ist, oder um ProtonMail, das sich auf Datenschutz spezialisiert hat?
- Geschäftsmodell: Wie finanziert sich das Unternehmen? Wenn Werbung die Haupteinnahmequelle ist, sammelt das Unternehmen sicherlich Daten, um gezielte Werbung effektiver zu machen. Idealerweise finanziert sich das Produkt durch direkte Zahlungen der Nutzer.
- Erfahrungen und Vertrauenswürdigkeit: Programme, die schon länger existieren, bieten mehr Sicherheit, da Schwachstellen eher entdeckt und beseitigt werden konnten. Ein Programm, das zwar Open Source ist, aber erst seit Kurzem existiert, hatte noch keine Zeit für umfassende Prüfungen.
- Standort des Unternehmens: Wo ist das Unternehmen ansässig? Befindet es sich in den USA oder der EU, wo Regierungen und Gerichte umfangreiche Zugriffsrechte auf Daten haben? Oder ist es in einem Land ansässig, das neutral oder sogar entgegengesetzt zu westlichen Regierungen steht, wie die Schweiz, Russland oder ein südamerikanisches Land? Dies könnte den Schutz der Daten vor staatlichem Zugriff erhöhen.
- Nutzerkontrolle über Daten: Hast du die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welche Daten geteilt werden und welche nicht? Beispielsweise bietet Apple viele Einstellungen zur Kontrolle der Privatsphäre, während Windows von Microsoft in dieser Hinsicht kaum Wahlmöglichkeiten lässt.
- Aktives Entwicklerteam: Die Software sollte aktiv weiterentwickelt werden, um neue Sicherheitsrisiken zu berücksichtigen und zu beheben. Leider sind viele gute Projekte aufgrund mangelnden Supports inaktiv geworden.
Die Programme, die wir dir vorstellen, erfüllen viele, wenn nicht sogar alle dieser Auswahlkriterien für Privacy. Natürlich musst du uns nicht blind vertrauen, sondern kannst dich selbst über die jeweiligen Programme informieren. Nutze dafür die oben genannten Punkte als Leitpfaden. Auch wenn du selber vor der Entscheidung stehst das richtige Programm auszuwählen und die letzte Frage ist ob es deine Privatsphäre respektiert – nutze diese Punkte um es zu überprüfen.
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